Pberg Samstag 7:45

Bin ich also doch aufgestanden, wundere mich über meine wackligen Knie und schlurfe zum Summer… JA?… Also ich ähm… verwundert stehe ich da… keine Pfandflasche? … „Nein“, höre ich durch den Summer… ich öffne…


Ich spute umnachtet ins Bad, spritze mir Wasser ins Gesicht, kämme die verzausten Haare, etwas Puder. Es surrt - schnell rosa auf die Lippen - mache ich auf, renne die Wendeltreppe runter, öffne die Türe und staune… steht da Tom… mit ein paar Blumen… und sagt was von „Eva, ums Eck, die Kinder im Cafe…“ komm rein, sag ich… geh in die Küche, atme erleichtert auf, setze Kaffeewasser auf und reibe die Kaffebohnen vor mich hin…

„Es ist ganz komisch, als Vater,“ sagt er… „ja, kann ich mir vorstellen“, antworte ich.. während meine Katzen um meine Beine streichen, ihre Köpfe an mir reiben, und Tom widerwillig ansehen… 


Hast du Kuchen? 

Am Samstag, um 7:45?… oder hättest du gerne selbst gebacken? Lache ich und gucke, was so da ist… 

Kekse, hab ich, Zitrone

ja, das geht auch….


Was gibt’s Neues, lang nicht gesehen. Frag ich ihn, als er sich umschauend an den Küchentisch setzt…die 50er Stühle sind nicht gemütlich, aber chic und wir starren in den Berliner Hinterhof… grau… atmen…. Ich hab nichts zu erzählen, sagt er, ich will nur… atmen… kurz kein Kindergeschrei… und da du hier wohnst, dachte ich, ich könnte mal einfach atmen.


„ Okay. Dann. Ich geh mal ins Bad“, sag ich. Dusche, wasche mir die Haare, werde munter… 10 Minuten später hüpfe ich die Wendeltreppe erfrischt runter, spreche mit Tom und als ich keine Antwort bekomme, merke ich: Er ist nicht mehr da.… tüüüt tüüüt macht mein Handy: sorry, musste los, wir gehen mit den Kleinen auf einen Kindergeburtstag, der startet gleich…


gut, so kenn ich ihn. Würde ich noch rauchen, würde ich mir jetzt eine Zigarette anmachen und den Tabak richtig inhalieren. so, dass man auch alles schmeckt. Aber ich rauch nicht mehr. Darum sehe ich das Weiß an den Wänden an. So ist es wohl, erwachsen zu werden. Erklärungen gibt es keine. 


Ich spüre, wie sich meine Katzen an meine Beine schmiegen. Mondieu, ich habe das Frühstück verpennt. Die wilden Gesten beider Tiger abwehrend balanciere ich auf dem Küchenstuhl um die letzte Packung Nassfutter von ganz hinten im Küchenschrank rauszuzaubern, was mich daran erinnert, doch gleich noch einkaufen zu müssen.  Das holt mich zurück in die Realität. Task 1 fulfilled. Besuch 1 absolviert. Was passiert noch an diesem so jungen Tag? 


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