Pberg Sonntag / Annika

“Nichts ist an dem Samstag Spannendes mehr passiert. Ich hasse ja diesen Social Media Wahn und das Posten von Tieren, Kuchen bis hin zu sich selbst in allen Lebenslagen, stets nur ein Lächeln auf den Lippen habend. Sogar in Berlin. Es gibt nichts zu lachen in Berlin. Was soll hier schon so toll sein, dass ich 24 / 7, 365 Tage lache und glücklich bin? höher, schneller, weiter… Influencer hin oder her, mich nerven die Tutorials und ja, Andy hatte recht - jede/r hat seine Sekunde Fame… weltweit genug zu essen für alle 24/7 wäre besser… dh: löst das Verteilungsproblem, stoppt die Wegwerfgesellschaft. 

ich will weder von Maria erfahren, wie man sich jünger schminken kann, noch von Sebastian wissen, welches Abnehmbuch er geschrieben hat…all diese selbsternannten Experten machen mich wahnsinnig…ich sehne mich zurück in die Zeiten der Recherche vor Google… “ist mein Willkommensgezeter während ich nicht weiß, wohin mit all den Emotionen.


Recherche vor Google? Wie… blubbert Annika, die pubertierende Tochter des Besuches, vor sich hin…


Ich: Buch, gedruckt, Bibliothek. Lesen. Analyse der Inhaltsverzeichnisse der gelesenen Bücher oder Fachzeitschriften.Bestellen, Anreisen, Lesen, Kopieren. Oldschool.


HM.. grummelt sie,,,, 


Irgendwie ist wohl allen einfach langweilig im Kopf, nörgle ich weiter, und anstatt sich mit Inhalten zu beschäftigen, wird halt die Verpackung thematisiert: Haar, Haut, Körper…. Mit allem, was dazu gehört…vom diy und Umtopfen der Pflanzen (konnte einem der Gärtner sagen), über das Selbstnähen von T-Shirts (hat man im Haushaltsladen erfahren), oder Rezepte für alles (gabs im Kochbuch…meist ohne Foto oder mit ganz wenigen).


Aber das ist jetzt doch viel besser, sagt Annika. Voll easy. Alles da. Ich will Influencerin werden. Sagt es, macht kehrt auf den Absätzen und schmeißt die Türe hinter sich zu…


Puh, Glück gehabt, die Vase von Sebastian landet nur knapp daneben. 


Wie wäre es mit einem Gin-Tonic? Fragt er dann… wir gehen raus….


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